Die neue Anlage wird auf Herz und Nieren geprüft

Seit dem 05.05.2022 verfügt das Bayerische Rote Kreuz Erlangen Höchstadt über einen unscheinbaren Koffer, dessen Inhalt an Ausrüstung aus einem Fernsehstudio erinnert. Tatsächlich kann man sich hier verkabeln lassen, allerdings nicht zugunsten eines Fernsehpublikums.

Eine mobile Induktionsanlage ermöglicht es, an jedem Ort in ein kleines Mikrofon zu sprechen, damit Menschen mit Hörbeeinträchtigung laut und deutlich alles Gesagte verstehen können. Alles was die Empfangenden dafür benötigen, ist ein Hörgerät mit einer T-Spule. Menschen ohne ein passendes Hörgerät können auch die der Anlage beiliegenden Kopfhörer verwenden.

Natürlich ist eine Anschaffung einer solchen Anlage nicht günstig. Kai Bartholomeyczik von der Initiative „Gebärdensprachliche Notfallunterstützung“, die von Kommune Inklusiv Erlangen unterstützt wird, machte es jedoch möglich. Mit dem Preisgeld, das der zweite Platz beim Förderpreis „Helfende Hand“ für sein Projekt beinhaltet, konnte er die Investition zustande bringen. Das Bayrische Rote Kreuz übergab anschließend die Urkunde des Preises samt einem kleinen Pokal dem Zentrum für Selbstbestimmtes Leben Behinderter (ZSL) und dankte für die Unterstützung.

Mit Jörg Volleth, Bürgermeister der Stadt Erlangen und dem geschäftsführenden Vorstand vom ZSL, Jürgen Ganzmann sowie unserer Projektkoordinatorin Ina Fischer entstand ein anregender Diskurs. Auch konnte die Anlage direkt getestet werden. Anni Reinmann, Vorsitzende der Selbsthilfegruppe für Schwerhörige, Ertaubte & CI-Träger, erklärte sie für voll funktionstüchtig, die Anlage ist also von nun an jederzeit einsatzbereit und kann gerne beim BRK ausgeliehen werden.